Großes Interesse an Hanf-Feldtag

Straubing, 22.07.2022. Trotz einer Temperatur von 35 Grad Celsius ließen es sich über 130 Interessierte nicht nehmen, am Hanf-Feldtag des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) teilzunehmen. Die Abteilung Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse des TFZ hatte am Mittwoch, 20. Juli, zum Hanf-Feldtag auf ihre Versuchsflächen in Straubing geladen, um aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen. Zudem demonstrierten verschiedene Erntemaschinen-Halter live im Feld, wie die Nutzhanfernte problemlos und effizient zu bewerkstelligen ist.

Michael Grieb, stellvertretender Abteilungsleiter am TFZ, führte kurz in das Projekt OptiHemp ein, das den Mittelpunkt des Feldtages darstellen sollte. Im Projekt werden die produktionstechnischen Aspekte sowie die Ermittlung des Düngebedarfs von Nutzhanf bearbeitet. Dazu führten die Projektmitarbeiter Susanne Scholcz und Josef Wittmann vom TFZ die Besucher gruppenweise durch die Versuchsparzellen, um die unterschiedlichen Hanfsorten vorzustellen und sie sprichwörtlich „begreifbar“ zu machen. Wie Scholcz erklärte, zeige sich beim Düngeversuch der Nutzungsrichtung Faserhanf, dass die empfohlenen Bedarfswerte von Stickstoff keinen relevanten Ertragszuwachs bringen, wenn sie überschritten werden. Im Körnerhanf dagegen steige der Kornertrag mit zunehmender verfügbarer Stickstoffmenge weiter kontinuierlich an. Im Versuch zur CBD-Nutzung sei ein steigender CBD-Gehalt, je später die Blütenstände geerntet wurden, festgestellt worden. Den Ausführungen zu den unterschiedlichen Reihenweiten und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Beikrautentwicklung folgten die Besucher ebenso interessiert, wie den Aussagen zur Feldröste. Dabei handelt es sich um einen Vorgang, bei dem Faserhanf zur enzymatischen Verrottung auf dem Feld gelagert wird, um ihn für die Faserverarbeitung verwertbar zu machen.

„Die Hanfernte ist aufwändig“, erklärte Josef Wittmann vor einer erntereifen Parzelle. „Die Fasern von Hanf sind äußerst widerstandsfähig, das macht die Ernte so schwierig“. Mit Spannung wurde deshalb die Vorführung unterschiedlicher Erntemaschinen erwartet. Lohnunternehmer Karl Krumm aus Baden-Württemberg zeigte mit seinem Hanfvollernter – einem modifizierten Mähdrescher, „bei dem nichts mehr original ist“, dass er problemlos Faserhanf ernten kann und die Maschine gleichzeitig für Korndrusch und CBD-Ernte einsetzbar ist.

Während und nach den Programmpunkten nutzten die Besucher die Möglichkeit intensiv, untereinander ins Gespräch zu kommen und ihre Erfahrungen auszutauschen. Das Projekt OptiHemp soll Ende des Jahres abgeschlossen werden, die Projektergebnisse werden auf der Webseite des TFZ veröffentlicht. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziert.

Die Besucher beim Hanf-Feldtag schauen der Ernte zu

Der Hanf-Feldtag zog zahlreicher Besucherinnen und Besucher an. Bei den Experten des TFZ informierten sie sich über Anbau, Erntetechnik und Verwertung von Hanf. (Bild: TFZ)

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