Lagerung von Holzhackschnitzeln

TFZ veröffentlicht Forschungsbericht mit Praxisempfehlungen

Bei der Lagerung von frischen Waldhackschnitzeln können Pilze und Bakterien die organische Substanz abbauen und Masse und Qualität verringern. Dies stellt für Brennstoffproduzenten, -händler und -verwerter ein wirtschaftliches Risiko dar. Derartige Effekte haben das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) sowie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Forschungsprojekt „Qualitätserhaltende Hackschnitzellagerung“ über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren bewertet. Es wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert. Die Ergebnisse hat das TFZ nun im TFZ-Bericht 55 veröffentlicht.

In Freilandversuchen wurde die Lagerung von Fichtenhackschnitzeln aus Waldrestholz und aus Energierundholz sowie die Lagerung mit und ohne Regenschutz untersucht. Die Versuche ergaben, dass Lagerungsdauer, Lagersaison, Sortiment und Regenschutz sich signifikant auf Wassergehalt und Trockenmasseverluste auswirken. Im Winter wurden beispielsweise die höchsten Energieverluste (11,3 Prozent) gemessen. Im Sommer änderte sich der Energieinhalt kaum oder stieg sogar leicht an (max. 4,7 Prozent). Das Lagerverhalten war bei Energierundholz in ungehackter Form besser als bei Hackschnitzeln. Die Lagerung von ungehacktem Waldrestholz ergab dagegen keine Vorteile für den Energieinhalt. Allerdings verbesserte sich die Qualität des Brennstoffs durch einen geringeren Asche- und Feingehalt.

Aus den Ergebnissen leiten die Wissenschaftler Empfehlungen für die Praxis hinsichtlich der Hackschnitzellagerung unter mitteleuropäischen Bedingungen ab. Theresa Mendel, Projektbearbeiterin am TFZ, resümiert: „Während des Winters sollten Waldrestholzhackschnitzel mit Regenschutz oder nur so kurz wie möglich gelagert werden. Während eines trockenen und warmen Sommers können Hackschnitzel ohne große Einschränkungen gelagert werden.“

Die mit der Freilandlagerung von Waldhackschnitzeln verbundenen Kosten wurden in verschiedenen Varianten für einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb sowie einen Biomassehändler berechnet. In allen Berechnungen fielen hohe Lagerungskosten an. Diese stiegen mit der Lagerungsdauer an: zum einen wegen der damit geringeren durchgesetzten Menge pro Jahr, zum anderen aufgrund der höheren Kosten durch den Abbau von Trockenmasse. Die Kosten für den Trockenmasseabbau konnten bei Betrachtung des nutzbaren Energieinhalts teilweise durch die parallel stattfindende Brennstofftrocknung kompensiert werden.
Die Forschungsergebnisse hat das TFZ in sogenannten Behälterversuchen validiert. Dabei wurden zusätzliche Varianten, wie zum Beispiel unterschiedliche Hackschnitzeltypen sowie die Siebung der Brennstoffe, mitbetrachtet.

Der Forschungsbericht „Lagerung von Holzhackschnitzel“ zeigt umfangreiche Verfahrensdaten zur Lagerung und Qualitätssicherung von Holzhackschnitzeln unter bayerischen Bedingungen. Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, dass die Bereitstellungskette von Waldhackschnitzeln weiter rationalisiert wird. Der Bericht steht unter www.tfz.bayern.de kostenlos als Download zur Verfügung.

Holzhackschnitzel-Haufen, auch Mieten genannt

Bei der Lagerung von frischen Waldhackschnitzeln kann es zu Qualitätsverlusten kommen. Im jetzt veröffentlichten TFZ-Bericht 55 geben die Wissenschaftler Praxisempfehlungen, um diese möglichst gering zu halten: Beispielsweise sollten Hackschnitzel während des Winters mit Regenschutz oder nur so kurz wie möglich gelagert werden.

Freilandversuch: Lagerung von Holzhackschnitzeln, Abdruck honorarfrei, Bild: LWF photo 2,9 MB