TFZ-Wissenschaftler informieren über ein- und mehrjährige Kulturen
Vorzüge von alternativen Energiepflanzen

Straubing, 17.09.2015: Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) haben beim Feldtag am Donnerstag im großflächigen Schaugarten in Straubing über alternative Energiepflanzen informiert. Am Stadtrand von Straubing besichtigten rund 50 Teilnehmer verschiedene ein- und mehrjährige Kulturen auf den Versuchsflächen des TFZ und ließen sich dabei deren Eigenschaften im Hinblick auf die Biogasproduktion oder auch die thermische Nutzung erklären.

„Die TFZ-Wissenschaftler sorgen durch ihre umfassenden Versuche dafür, dass sich langfristig auch vielfältige Energiepflanzen etablieren können und Landwirte über die Vorzüge der einzelnen Kulturen informiert werden“, erklärte Dr. Maendy Fritz, Leiterin des Sachgebiets Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse des TFZ. Mitarbeiter des bayernweiten Beraternetzwerks LandSchafftEnergie, das vom TFZ in Straubing aus koordiniert wird, unterstützten den Feldtag. Die Besucher des Feldtags ließen sich unter anderem über die Vorteile von einjährigen Kulturen wie Acker-Hellerkraut, Amarant, Buchweizen, Leindotter, Quinoa, Sandhafer und Sorghum aufklären. Durch diese Energiepflanzen sind abwechslungsreiche Fruchtfolgen möglich, die sich in ökologischer als auch produktionstechnischer Hinsicht auszeichnen. Als mehrjährige Kulturen werden Durchwachsene Silphie, Miscanthus, Riesenweizengras, Sidamalve und Wildpflanzenmischungen angebaut. „Nachdem sie sich etabliert haben, sind sie pflegeleicht und schützen den Boden und Gewässer durch ihre lange Standdauer“, so Dr. Fritz.

Zum ersten Mal konnten die Besucher am Standort in Straubing auch Acker-Hellerkraut und Leindotter besichtigen. Um der steigenden Pflanzenölnachfrage in Zukunft zu begegnen, untersucht das TFZ momentan diese beiden schnell wachsenden Ölpflanzen auf ihre Eignung als Zwischenfrucht auf temporären Brachen, z. B. zwischen Gerstendrusch und Aussaat des Wintergetreides. Ziel ist es, geeignete Sorten zu finden, den Anbau zu optimieren und die Marktfähigkeit der Produkte zu sichern.
Die einjährige Kultur Amarant besticht nicht nur durch ihre dunkelrote Farbe. Die Pflanze weist auch Inhaltsstoffe auf, die den Abbauprozess in der Biogasanlage unterstützen und stabilisieren wie das Spurenelement Cobalt. Damit ist Amarant als Cosubstrat für Biogasanlagen interessant.

Der Schaugarten in Straubing gehört außerdem zu den zehn Informations- und Demonstrationszentren Energiepflanzenanbau, die 2013 bayernweit errichtet wurden. Bei dem Projekt arbeiten die drei Forschungseinrichtungen des bayerischen Landwirtschaftsministeriums (Landesanstalt für Landwirtschaft, Landesanstalt für Wein- und Gartenbau sowie das TFZ) intensiv zusammen und bündeln ihr Fachwissen. Auf den frei zugänglichen Flächen können sich Landwirte, Jäger, Berater, Grundeigentümer oder Privatpersonen an Praxisbeispielen jederzeit kostenlos zu möglichen Alternativen zum Mais informieren. Fest installierte Schautafeln liefern das ganze Jahr über Informationen zu den einzelnen Energiepflanzen.

Besucher des Feldtages stehen vor der Sidamalve.

Die Besucher des Feldtags waren sehr interessiert an alternativen Energiepflanzen – unter anderem an Sidamalve (links im Bild).

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