Treibhausgasemissionen
Ressourcenmanagement Bioenergie in Bayern - Erfolgreiche Jahresbilanz der bayerischen Expertengruppe

Gruppenfoto der Experten zur Treibhausgasbilanzierung in Bayern

Die „Expertengruppe Ressourcenmanagement Bioenergie in Bayern“ (ExpRessBio) entwickelt Methoden der THG-Bilanzierung unter regionalspezifischen bayerischen Anforderungen weiter und zieht anlässlich ihrer einjährigen Zusammenarbeit eine positive Bilanz.

Das 2012 gestartete und vom Bayerischen Staatministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit 2,2 Millionen Euro geförderte Projekt „ExpRessBio – Expertengruppe Ressourcenmanagement Bioenergie“ hat eine weitgreifende Reduktion der Treibhausgas- (THG)-Emissionen bei der Bereitstellung von Bioenergie, Rohstoffen sowie Nahrungs- und Futtermitteln aus der bayerischen Land- und Forstwirtschaft zum Ziel.

Unter der Koordination des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) erarbeiten Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft - Institut für Landtechnik und Tierhaltung, der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, der Technischen Universität München mit den Lehrstühlen für Holzwissenschaft und für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme sowie des Wissenschaftszentrums Straubing - HS Weihenstephan-Triesdorf - Fachgebiet für Ökonomie Nachwachsender Rohstoffe regionalspezifische Handlungsempfehlungen die anschließend von Land- und Forstwirten in der Praxis umgesetzt werden sollen. Anlässlich eines Projekttreffens nach einem Jahr Forschungsarbeit zieht Gesamtprojektleiter Dr. Edgar Remmele vom TFZ eine positive Bilanz: „Der im Projekt eingeschlagene Weg regionalspezifischer Lösungsansätze zur Reduzierung von THG-Emissionen bei der Bereitstellung von Bioenergie aufzuzeigen, hat sich jetzt schon als wichtig und richtig erwiesen.“

In der zurückliegenden Projektperiode wurde damit begonnen in unterschiedlichen Boden-Klima-Räumen Bayerns THG-relevante Daten zum Anbau und zur Verarbeitung auf Praxisbetrieben zu erfassen. Ziel ist es, die Methoden der THG-Bilanzierung unter regionalspezifischen bayerischen Anforderungen zu prüfen und weiterzuentwickeln. Im Vordergrund stehen hierbei in Bayern häufig erzeugte Bioenergieprodukte (Biogas, Rapsölkraftstoff, Holzhackschnitzel bzw. -pellets und Scheitholz) sowie forstliche Sortimente zur stofflichen Nutzung (Rund- und Industrieholz). Mit dem Agroforstsystemversuch Scheyern werden zudem auch neue, Bioenergie und Nahrungsmittel kombinierende Bewirtschaftungsformen in die Untersuchungen einbezogen.

Die ersten Ergebnisse des Projektes unterstreichen die Wichtigkeit einer regionalspezifischen Betrachtung. Lokale Produktionsbedingungen wie Boden, Klima sowie die Besonderheiten der Agrar- und Forststruktur bei der Biomasseproduktion und Weiterverarbeitung sind wichtige Faktoren für die THG-Bilanzierung. Aufbauend auf den bisherigen Untersuchungen zur THG-Vermeidungsleistung werden zukünftig verstärkt der betriebswirtschaftliche Erfolg der Land- und Forstwirte und der volkswirtschaftliche Nutzen dieser Biomasselinien herausgearbeitet. Begleitet wird das Projekt „ExpRessBio“ von einem Beirat aus Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes, der Bayerischen Energieagentur Energie Innovativ im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, der Bayerischen Staatsforsten, des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, des Bayerischen Waldbesitzerverbandes e.V., des BUND Naturschutz in Bayern, der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern, des Fachverbandes Biogas sowie der UFOP - Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen.