Experten: Rapsöl und Biodiesel beste Kraftstoffalternativen für die Landwirtschaft

Ein mit Rapsoelkraftstoff betriebener Schlepper steht im Rapsfeld

Experten des KTBL/TFZ-Fachgesprächs ließen Rapsölkraftstoff und Biodiesel Bestnoten für die Nutzung in der Landwirtschaft zukommen.

Straubing, 20.11.2013. Auf der Agritechnica in Hannover stellten KTBL und TFZ die Ergebnisse des im Frühjahr in Straubing gemeinsam veranstalteten Fachgesprächs „Alternative Energieträger und Antriebskonzepte für mobile Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft“ vor. Demnach sind Rapsölkraftstoff und Biodiesel die aussichtsreichsten Alternativen zu fossilem Dieselkraftstoff, die heute bereits in die Praxis Einzug halten könnten. Ein wesentlicher Teil der jährlichen Aufwendungen der Land- und Forstwirtschaft für die Beschaffung von Dieselkraftstoff in Höhe von zwei Milliarden Euro (inklusive Steuern) könnte in der Landwirtschaft verbleiben.

Unter dem Blickwinkel der Herausforderungen der Energiewende und des Klimaschutzes erörterten im Frühjahr in Straubing am Technologie- und Förderzentrum (TFZ) auf Einladung des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) rund 40 Experten, wie sich Mobilität und Zugkraft künftig in der Land- und Forstwirtschaft darstellen lassen. Zunächst wurden in Fachvorträgen Bewertungskriterien gesammelt und die Optionen für Energieträger und Antriebskonzepte vorgestellt. Danach bewerteten die Experten die Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren Rapsöl, Biodiesel, hydrierte Pflanzenöle und Biomethan sowie elektrische Antriebe entweder mit Bereitstellung der Energie über Batterien oder von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle. 14 Kriterien, wie zum Beispiel Rohstoffverfügbarkeit, Energieeffizienz, Treibhausgasminderung, Luftreinhaltung, Boden- und Gewässerschutz, Betankung, Kosten und Akzeptanz, mit jeweils individueller Gewichtung, gingen in die Bewertung ein. Von den Experten aus Industrie, Verbänden und Forschungsinstituten wurde Rapsölkraftstoff als die beste Option eingestuft. Rapsölkraftstoff punktete bei nahezu allen Kriterien in hohem Maße. Insbesondere wurde dem Kraftstoff zugesprochen, dass bei dessen Herstellung und Verwendung die Landwirtschaft am meisten partizipieren könnte. Als zweite erfolgversprechende Option wurde Biodiesel eingeordnet, dessen technischer Entwicklungsstand und die Verfügbarkeit von den Experten besonders gut bewertet wurden. Die anderen Alternativen folgen mit deutlichem Abstand. Die geringste Umsetzungschance wurde zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Wasserstoff-Brennstoffzelle für land- und forstwirtschaftliche Anwendungen eingeräumt. Gleichwohl waren sich die Experten einig, dass im Rahmen von Forschung und Entwicklung alle Optionen weiter verfolgt werden müssen.

Die Publikationen (Kurz- und Langfassung) zum KTBL/TFZ-Fachgespräch „Alternative Energieträger und Antriebskonzepte für mobile Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft“ stehen Ihnen unter nachfolgenden Links als Download zur Verfügung.