Forschungs- und Innovationsprojekt ResiTrac
ResiTrac - Resilient Food Production with Green Tractors

Ein grüner Traktor mit gelben Felgen auf einem Weg vor einem gelben Rapsfeld inmitten von Feldern.

Prototyp eines Pflanzenöltraktors der Baureihe 6R von John Deere

Landmaschinen haben einen großen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck der modernen Landwirtschaft. Die Maschinen haben in der Regel Verbrennungsmotoren und verbrennen fossile Brennstoffe wie Diesel. ResiTrac hat sich zum Ziel gesetzt, Traktoren zu entwickeln, zu testen und auf den Markt zu bringen, die keinen Diesel, sondern reines Pflanzenöl (PPO), wie Rapsöl, verwenden. Dies verringert nicht nur den CO2-Fußabdruck bei der Nahrungsmittelproduktion, sondern macht den Landwirt auch unabhängig vom volatilen Markt für fossile importierte Brennstoffe, da er die benötigten Ölpflanzen auf seinem eigenen Hof anbauen kann. Die Traktoren werden von John Deere entwickelt und in Italien, der Schweiz und Deutschland im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung der Berner Fachhochschule, des Forschungszentrums Laimburg und des TFZ getestet.

Ziel

Das Projekt ResiTrac (Resilient Food Production with Green Tractors) hat das Ziel, Traktoren zu entwickeln, zu testen und auf den Markt zu bringen, die mit 100 % reinem Pflanzenöl (PPO) betrieben werden können, bei gleicher Leistung und gleichem Wartungsaufwand wie im Serien-Dieselbetrieb, mit komfortabler Regeneration des Abgasnachbehandlungssystems und der Möglichkeit unterschiedliche Pflanzenölsorten zu verwenden (z. B. Rapsöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl), je nach regionaler Verfügbarkeit in Europa.

Methode/Arbeitsschwerpunkte

Die Motorsteuerungssoftware und einige Hardware-Komponenten aktueller Traktoren werden von John Deere an die unterschiedlichen Kraftstoffeigenschaften angepasst. Eine Flotte von Traktoren wird mit der entwickelten Technologie ausgestattet und an landwirtschaftliche Betriebe in Italien, der Schweiz und Deutschland geliefert, um die Praxistauglichkeit und Anwendbarkeit in realen landwirtschaftlichen Betrieben zu demonstrieren. Die Maschinen werden auch auf Traktorprüfständen getestet, um die Zuverlässigkeit der Motoren und die Einhaltung der Emissionsvorschriften zu gewährleisten. Darüber hinaus werden die Emissionen der Traktoren im realen landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Feld gemessen und das CO2-Reduktionspotenzial berechnet. Aus den Ergebnissen soll eine Treibhausgasbilanz dieser Traktoren im Vergleich zu Standard-Dieseltraktoren erstellt werden.

Aktuelle Einblicke

Ein Frau und 10 Männer stehen in einem Raum vor Holzwand auf linker Seite und hintereinander gestellten grün angestrichenen Holzbögen mittig und rechts Wandtext.

Auftakttreffen am TFZ

Vier Personen stehen vor einem grünen Traktor

Traktorübergabe an Staatsgut Schwarzenau

Ein John Deere-Traktor mit angehängtem Kartoffelroder fährt von links nach rechts am Kartoffelacker bei blauem Himmel.

Kartoffelroden im Gäuboden

John Deere-Traktor parkt auf Pflaster vor Gebäude von Mitte des Bildes, Front nach vorne links gerichtet. 5 Männer unterhalten sich im rechten Bildteil.Zoombild vorhanden

Die Schüler der Fachschule folgen den Ausführungen von Andreas Platzer zur Pflan-zenöltechnik.

Autark mit regenerativen Kraftstoffen – Ist das in der Landwirtschaft möglich?
Kann sich die Landwirtschaft mit regenerativem Kraftstoff selbst versorgen? Dass dies möglich ist, davon haben sich Schüler der Fachschule für Umweltschutztechnik und regenerative Energien Waldmünchen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Andreas und Regina Platzer in Rhan/Schönthal überzeugen können.
Der landwirtschaftliche Betrieb stellt seit Jahren einen Großteil des benötigten Kraftstoffs selbst her. Diesel ersetzt das Ehepaar Platzer durch Rapsölkraftstoff. Hierfür wird der angebaute Raps geerntet, in der eigenen Ölmühle gepresst, anschließend gefiltert und von unerwünschten Fettbegleitstoffen befreit. Danach kann der Kraftstoff bereits von den Traktoren getankt werden. Bisher kam der Treibstoff in Schleppern mit Zweitanksystemen zum Einsatz, bei denen mit herkömmlichem Diesel gestartet wird und nach Erreichen der Betriebstemperatur das System auf Rapsöl umschaltet.
In dem vom Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT-Food) geförderten Projekt ResiTrac werden Traktoren mit Eintanksystem und aktueller Abgasstufe V im täglichen Praxiseinsatz auf Herz und Nieren untersucht. Der Name „ResiTrac" steht für "Resilient Food Production with Green Tractors“, was frei übersetzt "krisensichere Nahrungsmittelherstellung mit umweltfreundlichen Traktoren" bedeutet.
Hierfür wurde dem Betrieb Platzer ein vom Projektpartner John Deere auf Pflanzenöl umgebauter Traktor zur Verfügung gestellt. Die Betreuung des Fahrzeugs sowie regelmäßige Abgas- und Leistungsmessungen erfolgen durch das Technologie- und Förderzentrum Straubing.
Seit Ende September 2023 wird nun der John Deere 6R150 täglich für alle anfallenden Arbeiten eingesetzt - bisher zur großen Zufriedenheit des Ehepaars Platzer.

Ergebnisse

Die Ergebnisse werden am Ende des Projekts hier zur Verfügung gestellt.

Projektinformationen
Projekttitel: ResiTrac - Resilient Food Production with Green Tractors
Projektleitung: Dr. Edgar Remmele
Projektbearbeiter: Kaspar Obermaier
Projektlaufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2024
Geldgeber: eit Food, co-funded by the European Union
Projektpartner:
- John Deere GmbH und Co. KG, Deutschland
- Berner Fachhochschule / Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (BFH/HAFL), Schweiz
- Versuchszentrum Laimburg, Italien

Logo eit Food und Flagge der Europäischen Union, Schriftfarbe blau