Forschungs- und Innovationsprojekt ABOWPrax
Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau zur Praxisreife
Neuartiges Mulchmaterial im Weinbau
Im Vorhaben wird ein alternatives Verfahren zur Beikrautregulierung mit einem aufspritzbaren und biologisch abbaubaren Mulchmaterial aus Nachwachsenden Rohstoffen als Herbizidersatz für den Obst- und Weinbau weiterentwickelt und in die Praxisreife überführt. Die Beikrautregulierung erfolgt über eine physikalische Barrierewirkung, wodurch die Keimung und das Wachstum von Beikräutern gehemmt wird. In Zusammenarbeit mit einem Landmaschinenhersteller wird ein Applikationsgerät für den praxisgerechten Einsatz im Obst- und Weinbau entwickelt und in drei Projektjahren an mehreren Standorten getestet. Neben der beikrauthemmenden Wirkung wird der Einfluss auf Umweltfaktoren wie biologische Abbaubarkeit, Bodenfeuchte und Stickstoffmineralisierung untersucht.
Ziel
Der Schwerpunkt des Projekts soll auf anwendungsspezifischen Fragestellungen wie dem idealen Applikationszeitpunkt des Mulchmaterials für unterschiedliche Weinanbausysteme und Obstkulturen sowie dem optimalen Applikationsbereich (im Unterstock- bzw. Stammbereich der Kulturpflanzen) liegen. Variiert werden zudem die Schichtdicke des Materials, die Kulturpflanzenarten und das Anbausystem. Außerdem sollen praxisgerechte Anwendungen wie eine Kombination des Mulchmaterials mit mechanischen Verfahren getestet werden. Neben der beikrautregulierenden Wirkung des Materials sollen weitere Umweltwirkungen wie der Einfluss auf Insekten und auf das Bodenleben, die Auswirkung auf Primärinfektionen mit Pilzkrankheiten, der Bodenabtrag und die Bodentemperatur sowie der Gasaustausch und der Wasserhaushalt des Bodens untersucht werden.
Methode/Arbeitsschwerpunkte
Die beikrauthemmende Wirkung soll in Feldversuchen in unterschiedlichen Boden-Klima-Räumen untersucht werden. Für die Ausbringung des Materials wird ein neu entwickeltes Gerät genutzt. Der Bewuchs mit Beikräutern wird optisch bonitiert und die Trockenmasse der Beikräuter bestimmt. Für die Untersuchung des Einflusses des Mulchverfahrens auf die Bodenfeuchte werden Wassersensoren in unterschiedlicher Tiefe die Feuchtigkeit im Boden unter dem Mulchmaterial sowie in Referenzzeilen erfassen. Außerdem soll der Gasaustausch der Flächen mit Mulchmaterial mit dem Gasaustausch einer Referenzfläche verglichen werden. Außerdem werden Analysen von Enzymen im Boden und der Stickstoffmineralisierung im Boden durchgeführt sowie der aerobe Abbau des Materials im Labor ermittelt.
Die „Woche der Umwelt“ fand im Schlosspark Bellevue in Berlin statt und zog 12.000 Besucher an. In persönlichen Gesprächen mit den Besuchern beantworteten die Wissenschaftler fachkundig die Fragen zur Forschungsarbeit und zeigten die Funktionsweise des Mulchmaterials anhand von Exponaten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse werden am Ende des Projekts hier zur Verfügung gestellt.
Weiterführende Informationen
- Artikel: Umweltfreundliches Mulchmaterial im Park von Schloss Bellevue ausgestellt 427 KB
- Article in the Journal Applied Fruit Science: Evaluation of a biodegradable and sprayable mulch material für weed control in vineyards and orchands 1,7 MB
- Reel von der "Woche der Umwelt" auf dem Instagram-Kanal des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums
- Pressemitteilung: TFZ zu Gast beim Bundespräsidenten im Rahmen der "Woche der Umwelt"
- Springer-Article in the Journal of Plant Diseases and Protection: A spray‑on environmentally friendly degradable mulch material 1,8 MB
- Vorangegangenes Projekt "Verfahren zum Beikrautmanagement auf Basis Nachwachsender Rohstoffe"
Projektinformationen:
Projekttitel: Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau mit einem aufspritzbaren Mulchmaterial aus Nachwachsenden Rohstoffen zur Praxisreife - ABOWPrax
Projektleitung:
Gesamtvorhaben und Teilvorhaben TFZ: Dr. Edgar Remmele
Teilvorhaben LWG: Dr. Daniel Heßdörfer
Projektbearbeiter: Dr. Michael Kirchinger (TFZ), Christian Deppisch (LWG)
Projektlaufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2025
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Förderkennzeichen: G2/N/22/08
Projektpartner: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)