Forschungs- und Innovationsprojekt EigenKraftBayern
Eigenversorgung der bayerischen Landwirtschaft mit erneuerbarer Energie für den Einsatz in mobilen Maschinen
Das Projekt "EigenKraftBayern" befasst sich mit der Eigenversorgung der bayerischen Landwirtschaft mit erneuerbaren Energien (Kraftstoffen) für den Einsatz in mobilen Maschinen. Das Ziel besteht darin, Grundlagen zu schaffen und bereitzustellen, um fossile Brennstoffe (Dieselkraftstoff), zu substituieren, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Eigenversorgung der Landwirtschaft mit Energie zu fördern.
Es zeigt, dass ein regionalisiertes Vorgehen zur Bestimmung des Dieselbedarfs, der alternativen Antriebsoptionen sowie zur Auswertung der THG-Emissionen und des Klimaschutzeffekts deutliche Vorteile in der Informationsgewinnung generiert, jedoch auch einen höheren Aufwand erfordert und die Ergebnisse anspruchsvoller in der Auswertung und Interpretation sind.
Im Ergebnisteil erfolgt eine Gegenüberstellung der aggregierten Ergebnisse eines bayernweiten Ansatzes mit denen des regionalisierten Ansatzes. Demonstriert wird, dass die regionalisierten Ergebnisse Verteilungsmuster, Limitationen, Verschiebungseffekte sowie spezifische Potenziale und Möglichkeiten identifizieren können. Dies ist insbesondere für den Praxistransfer wichtig und für eine effektive Umsetzung der Substitution unerlässlich.
Vorgehen im Projekt
Umsetzung des Vorgehens

Bildnachweis: Datenbank von Nimal Raj; Auge von Natalia; Karte von Fraes; Tabelle von Sukjun Kim / thenounproject.com CC BY 3.0
Ergebnisse
Ein Teil des räumlichen Musters der Kraftstoffbedarfe im Pflanzenbau lässt sich durch die angebauten Kulturen und die regionalen Anbaustrukturen erklären. Ursächlich hierfür sind bestimmte Kulturen mit höheren Arbeitsintensitäten und damit höheren Anteilen schwerer Arbeitsverfahren. Aufgrund der gewählten Methodik wird dieser „Kulturarteneffekt“ durch das Ertragsniveau verstärkt. Verallgemeinernd bedeutet dies, dass vor allem ertragsstarke Ackerbauregionen (wie zum Beispiel die Gäubodenregion und Ackerbauregion im Nordwesten) mit hohen Anbauanteilen dieser arbeitsintensiveren Kulturen auch die höchsten Kraftstoffbedarfe haben (siehe Abbildung c) Schwere Arbeiten).
Ein Szenario zur Optimierung der Pflanzenölbereitstellung zeigt eine positive Entwicklung. Dabei ist hervorzuheben, dass dieses Szenario die (I.) die Umverteilung bestehender Ölsaaten (Ausgleich zwischen Überschuss- und Unterversorgungsregionen) im regionalen Kontext und (II.) die Ausweitung der Bereitstellungskapazitäten (Erhöhung der produzierten Mengen) umfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass der Bedarf (62 Mio. Liter) durch Umverteilung aus den Überschussgemeinden in die Gemeinden ohne eigene Versorgung bereits deutlich verbessert werden könnte und eine deutliche Steigerung durch die Ausweitung des Rapsanbaus realisiert werden könnte.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Substitution des fossilen Dieselkraftstoffs für den Betrieb landwirtschaftlicher Maschinen in Höhe von 399 Mio. Litern mit bis zu 59 % in Eigenversorgung erfolgen könnte. Hierzu können Alternativen wie Strom für batterieelektrische Antriebe, Pflanzenölkraftstoff oder Biomethan genutzt werden. Die restlichen 41 % müssten durch industriell erzeugte Antriebsoptionen wie Biodiesel oder paraffinische Kraftstoffe bereitgestellt werden.
Durch die Substitution ließen sich bis zu 78 % der THG-Emissionen reduzieren, was einer Einsparung von ca. 1.046.739 t CO2eq. gegenüber der Nutzung des fossilen Kraftstoffs entsprechen würde. Dies würde jedoch nur dann wirksam werden, wenn anwendbare und konkurrenzfähige Alternativen der Energieversorgung in die Praxis nutzbar wären und die Substitution auch tatsächlich in der Praxis realisiert werden würde.
Für eine erfolgreiche Umsetzung in der Praxis müssten entsprechende Biomassen zur energetischen Verwertung bereitgestellt und Anlagenkapazitäten geschaffen oder umgenutzt werden. Zudem wäre eine gezielte Erweiterung in den Bereichen Förderung, Beratung und Wissenstransfer für die Umsetzung notwendig.
Ein Folgeprojekt mit dem Titel "KlimaKraftBayern" wurde erfolgreich initiiert. Das neue Vorhaben greift identifizierte und offene Fragestellungen des Vorhabens EigenKraftBayern auf, nutzt die Daten- und Informationslage und erweitert sie.
Projektinformationen:
Projekttitel: Eigenversorgung der bayerischen Landwirtschaft mit erneuerbarer Energie für den Einsatz in mobilen Maschinen
Projektleitung: Dr. Norman Siebrecht | Dr. Daniela Dressler
Projektbearbeitung: Janine Mallast
Projektbeginn: 01.11.2024
Projektende: 31.10.2025
Projektfinanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus


