Forschungs- und Innovationsprojekt GärrestUmbruch
Entwicklung von Umbruchstrategien für Dauerkulturflächen und Weiterführung des Gärrestdüngungsversuchs in Durchwachsener Silphie

Das Foto zeigt in Nahaufnahme ein blaues Grubbergerät beim Umbruch Durchwachsener Silphie

Bild: Tobias Hase/StMELF

Neben einem langen Blütenangebot bieten die Dauerkulturen Durchwachsene Silphie und Sida weitere ökologische Vorteile gegenüber einjährigen Pflanzen. Während die Durchwachsene Silphie in der Praxis bereits als konkurrenzfähiges Alternativsubstrat in Biogasbetriebssystemen Einzug findet, hat sich für die Sida eine Verwertung als Festbrennstoff vorteilhafter erwiesen. Folglich ist zur Nährstoffrückführung bei Durchwachsener Silphie eine Düngung mit Gärresten anzustreben. Auch die Nutzungsdauer von Dauerkulturen ist begrenzt und endet nach etwa 10 bis 20 Jahren bei Eintreten einer deutlichen Ertragsdepression. Für einen Umbruch und eine Rückführung in die betriebliche Fruchtfolge sind unterschiedliche Handlungsstrategien denkbar.

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Ziel

Teilversuch 1:
Anhand des Vergleichs zwischen einer rein mineralischen Stickstoff (N)-Düngung und der Ausbringung von Gärresten sollten Erkenntnisse für eine weitere Optimierung der N-Düngung in Durchwachsener Silphie gewonnen werden. Des Weiteren sollte beantwortet werden, ob eine Gärrestdüngung im Herbst zu Durchwachsener Silphie sinnvoll ist.

Teilversuch 2:
Ziel war es, geeignete Maßnahmen für einen erfolgreichen und umweltverträglichen Umbruch von Dauerkulturflächen zu identifizieren. Neben der Eignung verschiedener mechanischer Umbruchmaßnahmen (Pflug, Grubber, Fräse) sollte auch der Einfluss unterschiedlicher Folgekulturen (Mais, Getreide) auf einen möglichen Durchwuchs untersucht wurden. Zudem sollte überprüft werden, ob nach dem Umbruch mit einer erhöhten N-Nachlieferung zu rechnen ist.

Methode

Feldversuche:

  • Teilversuch 1: Weiterführung des Feldversuchs zur Optimierung der N-Düngung in Durchwachsener Silphie
  • Teilversuch 2: Feldversuche zum Umbruch von langjährig mit Durchwachsener Silphie oder Sida bewachsenen Flächen

Methodik:

  • Begleitende Analytik des Bodens und des Erntegutes
  • Versuchsdokumentation und optische Bestandesmessungen per Drohne
  • Wiederholte Probenahme und Analytik zur Abbildung des zeitlichen Verlaufs der N-Aufnahme von Durchwachsener Silphie
  • Ökologische Auswertung und Betrachtung von Nährstoffflüssen
  • Neu-Bewertung des N-Bedarfswertes für Durchwachsene Silphie und Weitergabe der Ergebnisse an LfL-IAB für das „Gelbe Heft“ als Datengrundlage für die Düngeplanung
  • Wissenstransfer durch Feldbegehungen und Beratungsbroschüre
  • Anlage eines Bodenprofils zur Veranschaulichung der Durchwurzelung von Durchwachsener Silphie

Ergebnisse

N-Düngung von Durchwachsener Silphie

  • höhere Erträge bei mineralsicher N-Düngung gegenüber Gärrestdüngung vermutlich wegen erhöhten N-Verlusten bei oberflächlicher Gärrestausbringung
    • vollständige Deckung des N-Bedarfs von Silphie mit Gärresten bei oberflächlicher Ausbringung nach derzeitigem Stand wegen unzureichender N-Ausnutzung schwierig
    • bei überwiegend auf Gärresten basierter Düngung nach Düngeverordnung zulässiger N-Düngebedarf angemessen, bei mineralischer N-Düngung kann Dünger eingespart werden
  • keine eindeutigen Effekte einer Aufteilung der Frühjahrsdüngung auf den Ertrag
  • deutliche Zunahme der Trockenmasseerträge bei zunehmender N-Zufuhr bis zu einem N-Bedarfswert von 150 kg N/ha
  • höhere Erträge bei einer Frühjahrsdüngung mit Gärresten gegenüber einer Frühjahrs- und Herbstgabe
  • auch bei sehr hoher N-Zufuhr und bei einer Herbstdüngung durchgehend sehr niedrige Nmin-Mengen im Boden nach der Ernte, zu Vegetationsende und zu Vegetationsbeginn

Dauerkulturumbruch

  • bei beiden Dauerkulturen war ein Umbruch mit den gewählten Bodenbearbeitungsgeräten (Pflug, Grubber, Fräse) problemlos möglich
  • Umbruch mit der Fräse am effektivsten
    • geringster und konkurrenzschwächster Durchwuchsbesatz in den Folgekulturen (bei Sida nur nach Umbruch im Frühjahr)
    • Einhaltung einer Arbeitstiefe von mindestens 10 cm erforderlich für eine vollständige Zerkleinerung der knospenbildenden Strukturen
    • Pflügen eher kontraproduktiv
    • Einsatz nicht-selektiver Herbizide vor dem Umbruch nicht erforderlich
  • Mais als Folgekultur besser geeignet
    • Vorteile bei chemischer Bekämpfung
    • gute Unterdrückung von Durchwuchs durch Wuchshöhe
  • keine erhöhte N-Nachlieferung nach dem Umbruch von Silphie bzw. Sida feststellbar vermutlich wegen der geringen Standdauer (fünf Jahre) der untersuchten Bestände

Einblicke in das Projekt

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Das Foto zeigt eine Drohnenaufnahme eines roten Traktors mit gelbem Güllefass und Schleppschläuchen bei der Düngung Durchwachsener Silphie

Gärrestdüngung

Zu sehen ist ein Pflanzenbestand von Sida hermaphrodita zu Beginn der Blüte. Hierbei handelt es sich um ca. 1,5 m hohe hellgrüne Pflanzen mit kleiner weißer Blüte.

Triebe von Sida hermaphrodita

Das Foto zeigt eine Drohnenaufnahme eines Parzellenversuchs mit Durchwachsener Silphie.

Parzellenversuch

Das Foto zeigt Blütenstände (Korbblüten) von Durchwachsener Silphie. Einige Blütenstände sind noch grün und geschlossen. Bei anderen sind die gelben Blütenblätter der Zungenblüten des geöffneten Blütenstands sichtbar. Einige sind bereits verblüht und die Blütenblätter sind abgefallen

Blütenstände von Silphium perfoliatum L.

Zu sehen ist eine etwa 2,5 m hohe Staude mit mehreren Einzeltrieben. Bis zu zwei Drittel der Höhe sind ausschließlich große, spitze und mit der gegenüberliegenden Blattspreite verwachsene kräftig grüne Blätter sichtbar. Im oberen Teil sind eine Vielzahl an gelb blühenden Blütenständen sichtbar, die sich an den Enden der im oberen Teil der Pflanze ansetzenden, stark verzweigten Seitentriebe befinden

Durchwachsene Silphie in der Blüte

Das Foto zeigt einen Traktor mit roter Fräse beim Umbruch von Durchwachsener Silphie.

Umbruch von Durchwachsener Silphie mit einer Fräse

Das Foto zeigt einen grünen Traktor mit blauem Grubber beim Umbruch von Durchwachsener Silphie.

Umbruch von Durchwachsener Silphie mit einem Grubber

Das Foto zeigt einen roten Traktor beim Pflügen des Ackers.

Umbruch von Durchwachsener Silphie mit einem Pflug

Das Foto zeigt Sidawurzeln auf der Bodenoberfläche nach dem Umbruch mit einem Grubber in nachfolgend gesäter Triticale.

Sidawurzeln auf der Bodenoberfläche nach dem Umbruch

Das Foto zeigt eine Drohnenaufnahme eines Parzellenversuchs mit Durchwachsener Silphie

Parzellenversuch

Das Foto zeigt eine Person bei der Messung der Pflanzenhöhe im Silphiebestand

Messung der Pflanzenhöhe

Das Foto zeigt eine Person bei der Bonitur im Getreidebestand mit Silphiedurchwuchs

Bonitur

Das Foto zeigt einen grünen Parzellenmähdrescher bei der Ernte von Triticale mit Sidadurchwuchs

Ernte von Triticale

Das Foto zeigt zwei Personen vor einem blauen Grubber auf einer Umbruchsfläche mit Durchwachsener Silphie

Umbruch

Das Foto zeigt jungen Mais mit Silphiedurchwuchs

Silphiedurchwuchs

Das Foto zeigt eine Drohnenaufnahme eines Parzellenversuchs mit Durchwachsener Silphie

Blick auf den Feldversuch

Das Foto zeigt einen grünen und roten Traktor bei der Silphieernte im Spätsommer.

Ernte von Silphieparzellen

Das Foto zeigt eine Drohnenaufnahme von Silphieversuchsparzellen die beerntet werden.

Ernte des Versuchs

Das Foto zeigt ein Bodenprofil mit Silphiewurzel.

Bodenprofil Silphie

Das Foto zeigt ein Bodenprofil mit Silphiewurzel.

Bodenprofil Silphie

Das Foto zeigt einen Silphiedurchwuchs in einem Bestand mit Wintertriticale im Juli.

Silphiedurchwuchs

Das Foto zeigt einen Silphiedurchwuchs in einem Bestand mit Mais.

Silphiedurchwuchs in Mais

Das Foto zeigt einen Sidadurchwuchs in einem Bestand mit Mais kurz vor der Ernte.

Sidadurchwuchs in Mais

Projektinformationen
Projettitel: Entwicklung von Umbruchstrategien für Dauerkulturflächen und Weiterführung des Gärrestdüngungsversuchs in Durchwachsener Silphie
Projektleitung: Dr. Maendy Fritz
Projektbearbeitung: Sebastian Parzefall, Stefan Wiesent, Michael Grieb
Laufzeit: 01.01.2019 - 31.12.2021
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: G2/N/18/04