Hackschnitzel möglichst verlustfrei lagern
Straubing, 01.02.2021. Starke räumliche und zeitliche Unterschiede zwischen Angebot und Nachfrage von Holzbrennstoffen stellen die Land- und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Eine qualitätserhaltende Lagerung ist deshalb elementar. In einem dreijährigen Forschungsprojekt hat das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) optimale Lagerbedingungen von Holzhackschnitzeln erforscht. Die Ergebnisse hat das TFZ jetzt im TFZ-Bericht „Effiziente Lagerungs- und Aufbereitungsverfahren für Holzhackschnitzel“ (Nr. 70) veröffentlicht.
Vor allem die Arbeiten zu möglichen Sickerwasserausträgen aus größeren Haufwerken sind für die aktuelle Debatte um die Errichtung neuer Lagerplätze von Bedeutung. Im Praxisversuch zeigte sich, dass im Sickerwasser aus Waldhackschnitzeln die Konzentrationen von organischen Kohlenstoffverbindungen im Vergleich zu Regenwasser teils deutlich erhöht waren. Allerdings tritt aufgrund des großen Rückhaltevermögens von Holzhackschnitzelmieten erst bei stärkeren Niederschlägen überhaupt eine Sickerwasserspende auf. „Wir empfehlen, einen ausreichenden Abstand zu Oberflächengewässern einzuhalten, damit etwaiges Sickerwasser nicht direkt dort hinein gelangt“, erklärt Markus Riebler, Projektleiter an der LWF.
Darüber hinaus wurden in dem Projekt neue Ansätze verfolgt, die verlustfreie Lagerung des Hackholzes zu optimieren. Zudem enthält der Bericht zahlreiche Studien zu den Einflussfaktoren Abdeckung, mechanische Siebung, technische Trocknung sowie zum lagerstabilen Wassergehalt, zur Lagerung in Betonsilos, zur Homogenisierung der Brennstoffe entlang der Lieferkette und zum Fließ- und Verbrennungsverhalten der gelagerten Holzhackschnitzel.
Der TFZ-Bericht Nr. 70 schließt an eine Reihe von Veröffentlichungen zur Produktion und Aufbereitung von Holzhackschnitzeln an, die innerhalb der letzten 10 Jahre durch das TFZ und die LWF veröffentlicht wurden. Er ist online unter www.tfz.bayern.de abrufbar.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF).
Wissenschaftler von TFZ und LWF beim Aufbau einer Holzhackschnitzelmiete für Versuchszwecke im Freiland.