Forschungs- und Innovationsprojekt Wildartenreiche Mischungen III
Ringversuch Bayern „Energie aus Wildpflanzen“

Wildpflanzen-Bestand
Der bayernweite Ringversuch zu wildartenreichen Mischungen als Biogassubstrat läuft unter Koordination der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Neben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mit sieben Standorten ist auch das TFZ mit einem Standort in Straubing beteiligt. Im Ringversuch werden die mehrjährig erzielbaren Biomasse- und Methanerträge gemessen, wobei der Fokus in der dritten Projektphase auf der Verbesserung der Praxisreife und dem Wissenstransfer liegt.

Ziel

Hauptziel der dritten Phase des Ringversuches ist es, die bisher erarbeiteten Ergebnisse öffentlichkeitswirksam aufzubereiten und zu verbreiten sowie bestehende Informationsdefizite über dieses nachhaltige Anbausystem zur Biogaserzeugung bei Bauern, Beratern und Entscheidungsträgern abzubauen.
Daneben sollen die Forschungsarbeiten zu den Wildpflanzenmischungen (WPM) in deutlich reduziertem Umfang weitergeführt werden: Praxisreife, Ertragssteigerung, Optimierung der Kulturführung sowie ökologische Aspekte stehen hier im Fokus. Damit werden vor allem folgende Ziele verfolgt:
  • Nachweis, dass die WPM auch im 7., 8. und 9. Standjahr noch rentabel sind (an bestehenden Versuchsparzellen in Schwarzenau und Straubing)
  • Etablierung und Optimierung der neuen Saatvariante „Veitshöchheimer Hanf-Mix“ (an neuen Versuchsflächen im Praxismaßstab an vier Standorten)

Methode

Es werden im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 auf drei Versuchsgütern der LfL und Versuchsflächen des TFZ etwa 1 ha große Praxisflächen mit der WPM „Veitshöchheimer Hanf-Mix“ neu angesät. Sie dienen an folgenden Standorten Versuchs- und Demonstrationszwecken:
  • Straubing (TFZ)
  • Schwarzenau
  • Almesbach
  • Rotthalmünster
An allen vier Standorten befindet sich ein Informations- und Demonstrationszentrum Energiepflanzen mit einer Vielzahl von Demonstrationsparzellen, so dass für die Öffentlichkeitsarbeit zahlreiche Synergieeffekte möglich sind. Daneben können sich in Straubing (Hochschulen), Almesbach und Rotthalmünster (HLS) Studierende über die WPM informieren; auch Schwarzenau ist ein hoch frequentierter Lehrgangsstandort, zusätzlich mit einem agrarökologischen Lehrpfad.
In Schwarzenau stehen noch WPM aus dem Ansaatjahr 2011; diese Bestände befinden sich mittlerweile im 7. Standjahr und erbringen immer noch gute Erträge, bei hoher Attraktivität für Insekten, Honigbienen und Feldvögel. Diese werden weiter wissenschaftlich untersucht, ebenso Parzellen in Straubing aus dem Jahr 2013.
An den Standorten Osterseeon und Bayreuth werden die Versuchsparzellen mit neuen Wildpflanzenmischungen (inzwischen 3. Standjahr) aus der Phase II weiter untersucht.

Die Bestände werden zweimal jährlich bonitiert, im Frühsommer und nach der Ernte. Bei der Ernte wird der TM-Gehalt ermittelt. Der Methanertrag wird von ausgewählten Proben - vor allem aus dem "Veitshöchheimer Hanf-Mix" - mittels Batchversuchen ermittelt, um den vorhandenen Datenbestand zu ergänzen.
Auf Praxisflächen bei Würzburg und in Schwarzenau finden bienenkundliche Begleituntersuchungen durch das Fachzentrum Bienen statt. Hierbei sollen, Erkenntnisse zur Wirksamkeit des „Veitshöchheimer Hanf-Mix“ als Bienenweide gewonnen werden.
Projektinformationen
Projekttitel: Ringversuch Bayern zur Verwendung mehrjähriger Wildpflanzenmischungen für die Biogasgewinnung – Schwerpunkt Wissenstransfer und Kommunikation
Projektleitung: Koordination: Martin Degenbeck (LWG), am TFZ Dr. Maendy Fritz
Projektbearbeitung: Kornelia Marzini, Dominik Kretzer, Dr. Ingrid Illies (LWG)
Laufzeit: 01.07.2017 – 31.08.2020
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: KS/17/02
Kooperationspartner:
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
L 1 Landschaftspflege und Landschaftsentwicklung, Mitarbeit FZ Bienen
An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim
Tel: 0931/9801-407, martin.degenbeck@lwg.bayern.de
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Arbeitsgruppe IPZ 4c (Biomasse), Dorothea Hofmann
Am Gereuth 4, 85354 Freising
Tel: 08161 71-4310, dorothea.hofmann@lfl.bayern.de