Forschungs- und Innovationsprojekt AmarantSubstrat
Amarant als spurenelementreiches Biogassubstrat

Orangfarbende Rispenstände des Amarants

Amarant (Amaranthus spp.)

Aufgrund seiner hohen Erträge ist Mais im Moment die dominierende Kultur zur Erzeugung von Biomasse. Mais gilt jedoch als eher arm an den für die Methanproduktivität wichtigen Spurenelementen Nickel und Cobalt. In der Praxis müssen dadurch meist industriell erzeugte Zusätze dem Vergärungsprozess zugefügt werden, um einen Mangel während des Fermentationsprozesses zu vermeiden. Die Kulturpflanze Amarant hat gezeigt, dass sie deutlich höhere Konzentrationen dieser beiden Spurenelemente aufweist. Durch Zugabe von Amarant als zusätzliches Substrat könnte somit die Prozessstabilität unterstützt und so der Methanertrag positiv beeinflusst werden. Amarant ist jedoch noch nicht an das in Bayern vorherrschende gemäßigte Klima angepasst, hat aber gezeigt, dass er durchaus ein großes Ertragspotenzial aufweist.

Ziel

Ziel des Projektes ist, den Anbau, die Selektion und die Vermehrung von Amarantlinien als spurenelementreiches Biogassubstrat zu erarbeiten. Ausgehend von dem bereits 2013 durchgeführten Amarant-Screening soll diese Pflanze durch Selektion an hiesige Kulturbedingungen angepasst werden. Die wichtigsten Selektionskriterien sind dabei Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt, frühe Abreife, Standfestigkeit sowie möglichst hoher Gehalt an Spurenelementen und wertvollen Inhaltsstoffen.
Durch die insgesamt vier nutzbaren Vegetationsperioden innerhalb der geplanten Projektlaufzeit bis Ende 2018 steht ausreichend Anbau-, Vermehrungs- und Selektionszeit zur Verfügung, um zum Projektende deutlich verbesserte und an bayerische Anbaubedingungen angepasste Amarantlinien vorweisen zu können.

Methode

  • Anbau von verschiedenen Amarantlinien in Zuchtgärten (2015–2018) und deren Selektion hinsichtlich ihres Ertragspotenzials, Abreifeverhaltens und Standfestigkeit zur Anpassung von Amarant an das gemäßigte Klima in Bayern.
  • Begleitende Multi-Elementuntersuchungen zu Spurenelementgehalten in den Amarantlinien als weiteres Selektionskriterium.
  • Zusätzlich erfolgt die Bereitstellung von Amarantsilage für ein assoziiertes Projekt an LfL-ILT und LfL-AQU für den Betrieb von Dauerfermentationsanlagen.

Ergebnisse

  • Hohes Ertragspotenzial als Grundlage für weitere Züchtung.
  • Reift unter bayerischen Bedingungen meist nicht ausreichend ab.
  • Spurenelementgehalte vergleichsweise hoch, aber nicht ausreichend, um Spurenelement-Supplemente im Biogas-Gärprozess komplett zu ersetzen.
  • Mischanbau mit Mais gut möglich.
  • Kaskadennutzung nur möglich bei schnell abreifenden Sorten.
  • Achtung: hohes Durchwuchspotenzial und lange Überdauerung v.a. dunkler Amarantkörner im Boden beachten.

Einblicke in das Projekt

Junge Amarantpflanzen mit rötlichen und grünlichen Blättern

Junge Amarantpflanzen

Amarantpflanze mit orangenfarbigem Fruchtstand in der Blüte

Blütenstand

Plattbauch als eine Libellenart sitzt auf einem roten Blütenstand des Amarants

Libelle auf Blütenstand

Unterschiedliche Amarantlinien im Anbauversuch

Amarant-Screening

Rötliche Rispenstände des Amarants

Rötliche Rispenstände

Gelbliche Rispenstände des Amarants

Gelbliche Rispenstände

Projektinformationen
Projekttitel: Amarant als spurenelementreiches Biogassubstrat: Selektion zur Erarbeitung praxistauglicher Amarantlinien für bayerische Standortbedingungen
Projektleitung: Dr. Maendy Fritz
Projektbearbeitung: Lena Förster, Florian Völkl
Laufzeit: 01.06.2015–31.12.2018
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: N/15/08
Projektpartner: Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) der Georg-August-Universität Göttingen
Institut für Landtechnik und Tierhaltung (LfL-ILT)
Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen (LfL-AQU)