Forschungs- und Innovationsprojekt Gärrest Bayern
Prüfung der langfristigen Nachhaltigkeit der Nutzungspfade Biogas und BtL

Drohnenaufnahme im Herbst von Gärrestausbringung mit Schleppschläuchen in Sida

Im Rahmen des Projektes "Prüfung langfristiger Nachhaltigkeit der Nutzungspfade Biogas und BtL" werden zusammen mit dem Institut für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz (IAB) sowie der Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen (AQU) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am TFZ und am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (AELF AN) seit 2009 Feldversuche mit unterschiedlichen Düngeregimen durchgeführt.

Ziel

Ziel des zehnjährigen Versuches ist es, die Auswirkung der landwirtschaftlichen Produktion von Silomais und Weizen zur Verwertung als Ausgangssubstrate für Biogas und BtL (Biomass to Liquid) zu untersuchen. Während bei Biogas nach der Fermentation Gärreste übrig bleiben, die als organische Dünger wieder auf den Ackerflächen ausgebracht werden können, bleiben bei BtL keinerlei organische, als Dünger zu verwertende Reststoffe übrig.

Methode

Verschiedene Düngevarianten, beispielsweise organisch mit Gärrest und Rindergülle, mineralische Düngung sowie Strohverbleib und -abfuhr, werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf Bodenstruktur, Humusgehalt und Bodenlebewesen in den zehnjährigen Feldversuchen an vier bayerischen Standorten verglichen.

Ergebnisse

  • organische Düngung (Stroh, Gärrest, Gülle) wirkt sich grundsätzlich positiv auf alle untersuchten Bodeneigenschaften aus
  • Gärrestdüngung zeigt keine negativen Auswirkungen auf Aggregatstabilität und Infiltrationsleistung des Bodens
  • die Vielfalt der Bodenmesofauna wird durch Gärrestdüngung nicht verringert
  • Regenwürmer werden durch organische Düngung gefördert
  • allerdings zeigt Variante mit Rindergülle den signifikant höchsten Regenwurmbestand auf Grund von Menge und Energiegehalt der organischen Substanz
  • bezogen auf die ausgebrachte Menge der organischen Substanz tragen Gärreste stärker zur Humusversorgung bei als unvergorene Gülle
  • die Rückführung von organischen Düngern kann jedoch in intensiven Fruchtfolgen, wie im Gärrestversuch Bayern, nicht ausreichen, um einen ausgeglichenen Humushaushalt zu erreichen. Daher sind zusätzliche Maßnahmen wie humusmehrende Kulturen, Zwischenfrüchte oder Untersaaten erforderlich.

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Projektinformationen
Projekttitel: Gärrestversuch Bayern – Prüfung der langfristigen Nachhaltigkeit der Nutzungspfade Biogas und BtL
Projektleitung: am TFZ Dr. Maendy Fritz
Projektbearbeiter: am TFZ Sebastian Parzefall, Florian Völkl, Benno Sötz, Michael Kandler, Christian Loher
Laufzeit: 01.03.2009–28.02.2019
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: K/08/22
Projektpartner:
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (LfL-IAB)
Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen (LfL-AQU)
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach (AELF AN)