NAWAREUM - Neubau in Straubing fertiggestellt und übergeben
von Staatliches Bauamt Passau

Symbolische Übergabe an die neuen HausherrenZoombild vorhanden

Symbolische Übergabe an die neuen Hausherren

Passau, 31.05.2021. Das Staatliche Bauamt Passau hat den Neubau des NAWAREUM, dem künftigen Informations- und Beratungszentrum für Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien an der Schulgasse in Straubing fertiggestellt und aktuell an das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing zur Nutzung übergeben.

Mit der Übergabe des Neubaus können nun die Ausstellungseinbauten beginnen, die unter der Leitung des Technologie- und Förderzentrums Straubing durchgeführt werden. 2022 soll das NAWAREUM seine Türen für das Publikum öffnen.

Dem Staatlichen Bauamt Passau war es bei der Planung des Neubaus ein besonderes Anliegen, am Beispiel des NAWAREUM zu zeigen, wie die hohen Anforderungen des Qualitätsstandards eines Museums, das in seiner Baukonstruktion und Gebäudetechnik selbst Exponat und Teil der Ausstellung sein wird, sich mit dem energetischen Standard eines Passivhauses vereinbaren lässt. Der Neubau ist weitestgehend in Holz konstruiert: Tragende Außenwände und ein Dachtragwerk aus Holzrippenplatten, Stützen aus Leimholz, Innenwände und Treppen aus Brettsperrholz sowie eine aus Brettstapelelementen konstruierte Holz-Beton-Verbunddecke, deren Unterseite als Holz-Akustikdecke in Sichtqualität ausgebildet ist, sind die vorherrschenden Materialien. Auf dem Weg durch die Ausstellung, die sich über drei Geschosse erstreckt, sorgen hohe Lufträume für interessante Einblicke und Orientierung im Gebäude. Das Zentrum der Ausstellung bildet eine über drei Geschosse hohe, begehbare Großplastik als Ausstellungseinheit zu den Fragen des Klimaschutzes und der Lebensgrundlagen. Die mit der Ausführungsplanung und Bauleitung beauftragten Dömges Architekten aus Regensburg konzipierten als Gestaltungselement für die Südfassade freistehende Holzstämme, die mit dem Nachwachsenden Rohstoff Holz als Fassadenthema und der Assoziation an eine ‚Waldlichtung‘ den besonderen Charakter und Zweck des Ausstellungsgebäudes auch nach außen vermitteln. Es ist tatsächlich ein Stück Bayerischer Wald, der die Besucherinnen und Besucher am Eingangsbereich des NAWAREUM willkommen heißt. Die rund 80 naturbelassenen Baumstämme kommen aus dem Forstrevier Bodenmais und wurden von den Bayerischen Staatsforsten für den neuen Erlebnis- und Informationsort zu Nachwachsenden Rohstoffen und Regenerativer Energie zur Verfügung gestellt.

Auch bei der Energieversorgung des Hauses wurden innovative Wege beschritten: Heizenergie und Prozesskälte, erzeugt über Geothermie aus rund 40 Erdwärmesonden in Verbindung mit einer Wärmepumpenanlage, sorgen, ergänzt durch den Einsatz von Solar- und Photovoltaikanlagen dafür, dass der Energiebedarf des Gebäudes weitgehend über regenerative Energieträger gedeckt werden kann. Für im Einzelfall benötigte Energiespitzen steht zudem ein Anschluss an das vorhandene Biomasseheizwerk des Technologie- und Förderzentrums zur Verfügung.

Die Gesamtbaukosten der Baumaßnahme in Höhe von rund 27 Millionen Euro (incl. szenografische Einbauten) tragen das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gemeinsam.

Die Baumaßnahmen für das NAWAREUM sind damit nicht beendet. Das Staatliche Bauamt Passau ist beauftragt, in einem zweiten Bauabschnitt Planungen für die Gestaltung des Zugangsbereiches zwischen dem NAWAREUM und dem Technologie- und Förderzentrum sowie für die Unterbringung eines Pädagogikbereiches in dem denkmalgeschützten ehemaligen Gärtnereigebäude zu erstellen. Die Abbruch- und Entsorgungsarbeiten zur Vorbereitung des Baugrundstückes haben bereits begonnen.