Unsere Forschungsergebnisse können Sie als Bericht, TFZ-Kompakt, TFZ-Wissen oder Merkblatt herunterladen.
Das großkörnige Sorghum stammt von der Wildart Sorghum arundinaceum ab, dessen Domestikationsgebiet im nordöstlichen Teil Afrikas vermutet wird. Alle daraus abgeleiteten einjährigen Kulturformen werden unter der Art Sorghum bicolor geführt, die weltweit in erster Linie zur Körnernutzung angebaut wird. Mehr
Im TFZ-Bericht 48 werden die Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojektes dargestellt. Das von 2012 bis 2014 in Straubing durchgeführte Sorghum-Sortenscreening bildet dabei die Basis für die bayerische Anbauberatung. Vor allem in warmen Jahren kann Sorghum ein Ertragsniveau von 250 dt Trockenmasse je Hektar erreichen. Bei kühl-feuchten Witterungsbedingungen hingegen ist das Erreichen der Silierreife nur für frühe und mittelfrühe Sorten gesichert. Begleitet wurde das Sortenscreening mit Untersuchungen zur Kühletoleranz sowie Analysen der Inhaltsstoffe und der Methanausbeute zur Qualitätsbeurteilung.
Produktionstechnische Versuche ergänzten die Forschungsarbeiten: In den Düngungsversuchen konnte belegt werden, dass eine Stickstoffversorgung in Höhe von etwa 130 kg (Düngung und mineralischer Stickstoff im Boden) für gute Sorghumerträge ausreichend ist und so zum Gewässerschutz beiträgt. Zur Saatbettbereitung und Aussaattechnik sind verschiedenste Verfahren geeignet, solange ein feinkrümeliges Saatbett und ein Anschluss der Samen an das kapillare Bodenwasser sichergestellt werden können. Die Prüfung der Mehrschnittnutzung ergab, dass dieses Verfahren hohen Risiken bei Schwadlegung und Anwelken unterliegt und keine ertraglichen Vorteile bringt.
Im Forschungsvorhaben „Ethanol aus Zuckerhirse“ wurde untersucht, inwiefern sich die Zuckerhirse als Rohstoffpflanze für die Ethanolherstellung unter bayerischen Anbaubedingungen eignet. Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes wurde die gesamte Produktionskette, vom Anbau bis zur Ethanolherstellung, beleuchtet. Dabei wurden auch Verwertungspfade für die Nutzung von Nebenprodukten berücksichtigt, wie zum Beispiel der Bagasse.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der mittlerweile sechsjährigen Forschungsarbeit an Sorghum kann der landwirtschaftlichen Praxis ein kleines, aber durchweg erfolgreiches Spektrum an Sorten mit adäquaten Vorschlägen zur Produktionstechnik für verschiedene bayerische Standortbedingungen empfohlen werden.
Im Mittelpunkt der Arbeiten von 2009 bis 2011 stand die Fortführung des Sortenscreenings. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung eines Reifegruppenmodells. Außerdem wurden agronomische und pflanzenbauliche Parameter mit Auswirkung auf Ertragsbildung und –struktur erhoben, die wertgebenden Inhaltsstoffe analysiert und das theoretische Methanbildungspotenzial kalkuliert. An einigen Sorten wurde exemplarisch die Eignung zur Silierung und zur Grundfutterbereitstellung (Energie- und Blausäuregehalte) untersucht. In den produktionstechnischen Versuchen ging es um die Auswirkungen der Variation von Stickstoffdüngung, Vorfrüchten, Bestandesdichten und Verfahren der Saatbettbereitung und der Aussaat auf die Zielgrößen Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt. Ziel dieser weiterzuführenden Versuche ist es, ein signifikantes Einsparpotenzial im Produktionsverfahren Sorghum herauszuarbeiten.
Sorghumhirse gilt bisweilen noch als Exot auf bayerischen Feldern. Kurze Vegetationszeit, Trockentoleranz und Nicht-Wirtseignung für bestimmte Schädlinge erhöhen aber die Attraktivität von Sorghum als Energiepflanze. Nicht zuletzt deshalb, weil durch späte Aussaat Fruchtfolgen mit Sorghum abwechslungsreich aufgelockert werden können.
Die richtige Sortenwahl ist für den Anbau allerdings entscheidend. Durch ein Sortenscreening, das 278 Sorten umfasste, wählten Wissenschaftler des TFZ vielversprechende Sorten aus und überprüften in dreijährigen Parzellenversuchen die Anbaueignung von Sorghum in Bayern. Ebenso wurde die Produktionstechnik für hiesige Standortverhältnisse optimiert.
Der Bericht umfasst darüber hinaus Anbaueignungskarten für Deutschland, die aufgrund zukünftiger klimatischer Veränderungen Gunstgebiete für Sorghum in Deutschland ausweisen. Die deutliche Zunahme geeigneter Anbaugebiete lässt auf eine zunehmende Bedeutung von Sorghum rückschließen.
Miscanthus - eine ausdauernde Pflanze aus der Gattung der Süßgräser (Poaceae) - stammt aus dem ostasiatischen Raum (China, Korea, Japan) und gehört wie Mais und Sorghum zu den C4-Pflanzen. Mehr
Unter den vielfältigen Nachwachsenden Rohstoffen stellt Miscanthus (Chinaschilf) eine interessante Ergänzung heimischer Pflanzen dar.
Im TFZ-Bericht "Miscanthus: Anbau und Nutzung - Informationen für die Praxis" finden sich die Ergebnisse aus 20 Jahren Miscanthusforschung in Bayern zusammengefasst für die praktische Anwendung. Im Bericht enthalten sind eine Charakterisierung von Miscanthus mit seinen Standortansprüchen, die wichtigsten Erkenntnisse zu Vermehrung und Pflanzgutqualität sowie die Produktionsverfahren von Bestandneuanlage bis Ernte. Ergänzt wird der Bericht durch eine Darstellung der vielfältigen Verwertungsrichtungen im stofflichen und energetischen Bereich.
TFZ-Bericht 19: Miscanthus: Anbau und Nutzung - Informationen für die Praxis 952 KB
Miscanthus ist ein vielversprechender Nachwachsender Rohstoff mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten. Dennoch haben unterschiedliche Qualitäten bei der Rhizomvermehrung, Risiken bei der Bestandesführung sowie Absatz- und Verwertungsschwierigkeiten die rasche Ausweitung des Anbaus behindert. Um diesen Problemen zu begegnen, haben die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), die frühere Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau (LBP) und das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) zahlreiche Forschungsvorhaben umgesetzt.
Am TFZ werden neben den schon etablierten Feldfrüchten auch noch unbekannte oder in Vergessenheit geratene Kulturpflanzen getestet.
Leguminosen-Getreide-Gemenge
Buchweizen und Quinoa
Leindotter
Nach dem Auslaufen des landesweiten Verbundvorhabens EVA, dessen Ziel die Entwicklung standortangepasster Anbausysteme und die Erweiterung von Fruchtfolgen unter dem Gesichtspunkt der nachhaltigen Produktion von Biogassubstraten war, beschäftigt sich das TFZ im Rahmen weiterer Forschungsprojekte mit standortangepassten Anbausystemen für Energiepflanzen. Neben Silomais sollen für die Biogasgewinnung weitere Kulturen als Energiepflanzen genutzt werden, mit dem Ziel die Substratproduktion vielseitiger und nachhaltiger zu gestalten. Mehr
Mischkulturanbau
Zweikulturnutzung
Nachhaltigkeit der Nutzungspfade BtL und Biogas
Weitere Publikationen zum Thema Energiepflanzen