IGNISCUM®

IGNISCUM<sup>®</sup>-Bestand
IGNISCUM® ist die Sortenbezeichnung für ein Knöterichgewächs, das durch spontane Mutation und Selektion aus dem Sachalin-Staudenknöterich entstanden ist. Im Gegensatz zum herkömmlichen Riesenknöterich bildet IGNISCUM® laut Züchter keine Seitenausläufer, wodurch die seitliche Ausdehnung weitgehend vermieden wird. Die Pflanzen wachsen sehr schnell, bilden bis zu 40 Stiele pro m² und bilden hohe und dichte Bestände. Eine Ernte ist jedoch erst ab dem dritten Standjahr möglich. IGNISCUM® erreicht Wuchshöhen von bis zu 4 Metern und ist sehr anspruchslos. Die Dauerkultur eignet sich, je nach Sorte, als Biogassubstrat, Brennstoff oder auch als Rohstoff für die stoffliche Nutzung. Da sich IGNISCUM® aus unterirdischen wie auch aus oberirdischen Pflanzenteilen vermehren kann, ist eine ungewollte Verbreitung möglich und die Rekultivierung der Flächen gestaltet sich unter Umständen schwierig.
HINWEIS!
Die am TFZ gewonnenen Erfahrungswerte lassen den Schluss zu, dass der Anbau von IGNISCUM® in Bayern aufgrund seines stark invasiven Charakters (Verbreitung über Rhizomteile mit Bodenmaterial und Sprossteile beim Mähen) und der schwierigen Entfernung nach der Nutzung nicht empfohlen werden kann.
Junger IGNISCUM-Bestand

Junger IGNISCUM®-Bestand

IGNISCUM-Bestand im Sommer

IGNISCUM®-Bestand

Blütenstände von IGNISCUM im Herbst

Blütenstände

Abgereifter IGNISCUM-Bestand im Winter

Abgereifter IGNISCUM®-Bestand

Wiederaustrieb von IGNISCUM im Frühjahr

Wiederaustrieb im Frühjahr

Anbauhinweise

Standortansprüche:

  • IGNISCUM® stellt geringe Ansprüche an den Boden und das Klima. Er mag leichte, tiefgründige Böden und ist licht- und wärmebedürftig. Außerdem besitzt er eine hohe Trockentoleranz. Schwere Standorte und Staunässe sollten vermieden werden.

Pflanzung:

  • Ein IGNISCUM®-Bestand kann ausschließlich durch das Pflanzen von Setzlingen angelegt werden, Saatgut ist nicht verfügbar. Die Pflanzung erfolgt von Mai bis Juni. Der Boden sollte tiefgründig gelockert sein. Für die Pflanzung eigen sich Maschinen aus dem Gemüsebau.
    • Pflanzdichte: 1 Pflanze/m²
    • Reihenabstand: 100 cm (bzw. an mechanische Unkrautbekämpfung angepasst)

Pflege:

  • Pflanzenschutzmaßnahmen sind in der Regel nur im ersten Jahr nötig. Aufgrund des großen Abstands zwischen den Pflanzen kann eine mechanische Unkrautbekämpfung mit Striegel und Hacke sehr gut durchgeführt werden. Auch der Einsatz von Herbiziden ist möglich, jedoch muss hier eine einzelbetriebliche Genehmigung nach § 22 Abs. 2 PflSchG eingeholt werden (siehe weiterführende Informationen). Ab dem zweiten Standjahr ist der Bestand bodendeckend, sodass keine Probleme mit Unkräutern mehr auftreten.

Düngung:

  • In den ersten beiden Jahren reicht eine moderate Düngung von rund 60 kg N/ha zur Etablierung aus.
  • In den Folgejahren Jahr beträgt der N-Bedarfswert für IGNISCUM® 200 kg N/ha für einen mittleren Ertrag von 550 dt FM/ha (28 % TS). Bei Etragsdifferenzen von 50 dt FM/ha können Zu- und Abschläge in Höhe von +10 bzw. -15 kg N/ha berücksichtigt werden (Stand: März 2018).

Ernte:

  • IGNISCUM® wird am besten mit einem Feldhäcksler mit reihenunabhängigem Schneidwerk geerntet. Je nach Sorte und Nutzungsrichtung kann der Bestand einmal oder zweimal pro Jahr geerntet werden. Bei der Nutzung als Biogassubstrat (Sorte Candy) findet die Ernte im Juli und Oktober bei einem TS-Gehalt von mind. 28 % statt. Bei der thermischen Variante (Sorte Basic) wird der Bestand zwischen Februar und März geerntet, wenn die Blätter abgefallen und der Bestand ausreichend abgetrocknet ist, um ab Feld ohne Trocknung eingelagert zu werden (TS-Gehalt größer 85 %).

Weiterführende Informationen

Publikationen