Öllagerung

Die Lagerung von Rapsölkraftstoff sollte möglichst bei konstant niedrigen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C sowie dunkel, z. B. in einem Erdtank, erfolgen. Der Zutritt von Wasser durch Niederschläge oder Kondensation muss vermieden und der Kontakt mit (Luft-)Sauerstoff sollte, z. B. durch geringe Kontaktflächen, minimiert werden. Weiterhin sollten im Rapsöl bei der Lagerung möglichst geringe Anteile an Verunreinigungen enthalten sein.
Es ist ratsam, bei der Rapsölkraftstoffproduktion mindestens drei verschiedene Lagertanks einzusetzen. Ein Lagertank nimmt Rapsölkraftstoff aus der laufenden Produktion auf, ein zweiter Lagertank enthält den Kraftstoff aus der vorangegangenen Produktion, dessen Inhalt zu einem späteren Zeitpunkt nach Vorliegen der Kraftstoffanalyse zur Abgabe freigegeben wird und ein dritter Lagertank bevorratet bereits analysierten Rapsölkraftstoff zur Abgabe an den Kunden.

Als Materialien für die Lagerbehälter eignen sich Stahl oder Edelstahl sowie unter Einschränkungen Kunststoffe, wie HDPE. Katalytisch wirkende Metalle, wie z. B. Kupfer, auch als Bestandteil in Legierungen, sind unbedingt zu vermeiden. Behälter aus lichtdurchlässigen Kunststoffen sollten nur in dunkler Umgebung aufgestellt werden. Die Lagerbehälter müssen dicht verschließbar sein, um einen Wasserzutritt auszuschließen. Bei der Tankbefüllung und während der Lagerung ist die Bildung von Kondenswasser, hervorgerufen z. B. durch große Temperaturunterschiede zwischen der Luft im Tank und dem Tankinhalt, zu vermeiden. Gegebenenfalls ist die Tankbelüftung mit einem wasserabscheidenden Filter auszustatten. Erdtanks sind oberirdischen Tanks aufgrund der Temperaturkonstanz vorzuziehen.
Bei sehr guten Lagerbedingungen kann ein qualitativ hochwertiges Rapsöl bis zu zwölf Monate sicher gelagert werden. Bei ungünstigen Bedingungen, z. B. bei Lagerung im Freien unter Einfluss wechselnder Sonneneinstrahlung und Temperaturen, kann die Oxidationsstabilität bereits nach drei Monaten unter die Anforderungen der Norm DIN 51605 absinken.

Beim Transport von Rapsölkraftstoff, z. B. in Tankfahrzeugen, ist darauf zu achten, dass es zu keiner Vermischung mit anderen Kraftstoffen (Ottokraftstoff, Dieselkraftstoff, Biodiesel) oder Lebens- und Futtermitteln kommt. Werden mit dem Fahrzeug unterschiedliche Produkte transportiert, ist vor der Befüllung das Reinigungsprotokoll zu kontrollieren.