Mutwillige Zerstörung im Feld

Forschungsansaat des TFZ von Quad-Fahrer zerstört

Straubing, 29.05.2018. Eine böse Überraschung erlebten die Mitarbeiter des Technologie- und Förderzentrums (TFZ), als sie kürzlich zu ihren pflanzenbaulichen Versuchsflächen direkt am Aiterhofener Rennweg fuhren: In dem frisch mit Sorghumhirse angesäten Sortenversuch entdeckten die Forscher etliche Kreise und Bremsspuren, die auf das mutwillige Befahren mit einem Quad schließen lassen. Der Versuch ist dadurch nicht mehr verwertbar.

Durch das Befahren wurde das Saatgut tief im Boden vergraben oder mit der umherfliegenden Erde über die Parzellen vermischt. Für Dr. Maendy Fritz, Sachgebietsleiterin Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse am TFZ, ist der Projektversuch damit nicht mehr verwertbar: „Wir können nicht sicher sein, ob die Pflanzenbestände jetzt noch sortenrein sind. Außerdem ist nicht mehr unterscheidbar, ob ein schlechtes Ertragsergebnis durch die Sorte oder den Fahrschäden in der Parzelle verursacht wurde.“
Mit zusätzlichem Aufwand haben die Mitarbeiter des TFZ den Versuch auf einem noch freien Flurstück erneut ansäen können. Allerdings zu einem deutlich späteren Saattermin, den die Wissenschaftler als ungünstig einstufen. „Der Standort Straubing wird nun im bayernweiten Vergleich der Sortenleistung nicht so positiv bewertet werden“, vermutet Fritz. Aus wissenschaftlicher Sicht wiege der Schaden noch weitaus höher als der wirtschaftliche Schaden, der durch zusätzlichen Flächenverbrauch und die vernichtete bzw. doppelte Arbeitsleistung entstanden sei.
Das TFZ forscht seit 2006 an Sorghum. Interessant ist die aus Nordafrika stammende Kultur deshalb, weil sie dem Klimawandel und den damit erwartungsgemäß längeren Trockenperioden trotzen kann. Sorghum wird sowohl für die energetische als auch stoffliche Nutzung verwendet, es kann beispielsweise als Biogassubstrat oder für die Herstellung von Biokunststoff, Leichtbaupaletten oder Papier dienen.
An dem Standort führt das TFZ regelmäßig Feldtage durch. Dabei können die Besucher alternative Energie- und Rohstoffpflanzen direkt in den Versuchsparzellen besichtigten und erhalten aktuelle Ergebnisse aus der Forschung. Der nächste Feldtag findet am 29. August statt. Weitere Informationen werden im Veranstaltungskalender mitgeteilt.

Drohnenaufnahme von Versuchsflächen

Mit seinem Trip querfeldein hat ein Quadfahrer die Ansaat der pflanzenbaulichen Versuchsflächen am Aiterhofener Rennweg zerstört und damit großen wissenschaftlichen Schaden angerichtet.