Treibhausgase reduzieren hat in Bayern Methode

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„ExpRessBio“ veröffentlicht Regelwerk für Treibhausgasbilanzen

Bioenergie trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, Treibhausgase zu reduzieren, da sie fossile Energieträger bedarfsgerecht ersetzen kann. Die Vielfalt der unterschiedlichen Bioenergieprodukte, die von Biogas über Biokraftstoffe bis hin zu Festbrennstoffen reichen, regionalspezifische Besonderheiten bei Bereitstellung und Nutzung sowie unterschiedliche wissenschaftliche Ansätze erschwerten bisher allerdings exakte Aussagen darüber, wieviel Treibhausgase durch Bioenergie tatsächlich in Bayern eingespart werden können.
Die „Expertengruppe Ressourcenmanagement Bioenergie in Bayern - ExpRessBio“ einigte sich nun auf harmonisierte Methoden für die Analyse und Bewertung ausgewählter ökologischer und ökonomischer Wirkungen von Produktsystemen aus land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen in Bayern. Damit wird eine wesentliche Grundlage geschaffen, für alle künftigen Bewertungen der land- und forstwirtschaftlichen Produktion sowie der Bereitstellung und Nutzung von Bioenergieträgern und Produkten aus Nachwachsenden Rohstoffen vergleichbare und transparente Bilanzergebnisse sicherzustellen.

Ziel der Expertengruppe ist es, die Produktion und Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Ressourcen klimafreundlicher und effizienter zu gestalten. Auf Basis regionalspezifischer Analysen können beispielweise Hinweise zum klimaschonenden Düngemanagement beim Biogassubstrat- und Rapsanbau oder zur effizienten Wärmebereitstellung abgeleitet werden.
Die Wissenschaftler bewerteten darüber hinaus auch den volks- und betriebswirtschaftlichen Nutzen optimierter Verfahrensketten. Nicht zuletzt wurden unterschiedliche Methoden der Treibhausgasbilanzierung auf den Prüfstand gestellt. Gesamtprojektleiter Dr. Edgar Remmele vom Technologie- und Förderzentrum TFZ: „Es hat sich gezeigt, dass je nach Bewertung der Koppelprodukte oder Fruchtfolgeeffekte, zum Beispiel für Biokraftstoffe enorm unterschiedliche Treibhausgasemissionen ausgewiesen werden. Hierin liegt die Gefahr, dass bei Anwendung vereinfachender Bilanzierungsmethoden, realitätsfremde Treibhausgasemissionen ausgewiesen werden, die falsche Rückschlüsse zur Folge haben. Neben der sogenannten Energieallokationsmethode muss für eine sachgerechte Bewertung auch die Substitutionsmethode herangezogen werden.“ Die Ergebnisse werden für die Politik bereitgestellt und liefern Handlungsempfehlungen für die Praxis.

Die komplexen Fragestellungen erforderten die Vernetzung unterschiedlicher Kompetenzen. So arbeiten in ExpRessBio Wissenschaftler aus den Bereichen land- und forstwirtschaftliche Produktion, Treibhausgas- und Ökobilanzierung sowie Technologie und Ökonomie Nachwachsender Rohstoffe zusammen. Die beteiligten Partner sind die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf – Wissenschaftszentrum Straubing, die Technische Universität München – Holzforschung München sowie der Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme und das Technologie- und Förderzentrum (TFZ), das auch die Koordination innehat.
Finanziert wird das interdisziplinäre Forscherteam durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Die „ExpRessBio-Methoden“ sind in der Schriftenreihe Berichte aus dem TFZ erschienen. Das Methodenhandbuch kann über das TFZ bezogen werden. Der Bericht steht auch im Internet unter www.tfz.bayern.de als kostenloser Download zur Verfügung.

Collage aus Holzstapeln, Biogasanlage und einem Traktor

Die „Expertengruppe Ressourcenmanagement Bioenergie in Bayern - ExpRessBio“ einigte sich nun auf harmonisierte Methoden für die Analyse und Bewertung ausgewählter ökologischer und ökonomischer Wirkungen von Produktsystemen aus land- und forstwirtschaftlichen Rohstoffen in Bayern. Das dazugehörige Methodenhandbuch ist soeben erschienen.