Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen
TFZ verbindet Forschungsprojekt mit Nahwärmeversorgung

Straubing, 28.09.2015: Mit einer Veranstaltung zu Kurzumtriebsplantagen (KUP) haben das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) und die Wald21 GmbH das Interesse von über 100 Forst- und Landwirten geweckt. Diese fanden sich am Wochenende in Parkstetten bei Straubing ein, um sich über Anbaumöglichkeiten, Bestandspflege und Wirtschaftlichkeit schnell wachsender Baumsorten zu informieren. Im Mittelpunkt standen technische Vorführungen, sowie das Forschungsprojekt des TFZ, das Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen zur Qualitätsbestimmung und Versorgung des Nahwärmenetzes am Kompetenzzentrum in Straubing nutzen möchte.

Für die Informationsveranstaltung wählten die Organisatoren eine Kurzumtriebsplantage in Parkstetten aus, um den Besuchern vor Ort verschiedene Pappelsorten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien zeigen zu können. Auf einer erntereifen Fläche mit fünf Jahre alten Pappeln wurde zunächst das Ernteverfahren mit Bagger und Kneifzange demonstriert. Im Anschluss führten die Mitarbeiter der Firma Wald21 die Besucher durch die verschiedenen Bestände und erläuterten dabei unter anderem Fragen nach dem optimalen Reihenstand, geeigneten Baumarten und -sorten sowie der passenden Flächenpflege.

Markus Wiesbeck, wissenschaftlicher Mitarbeiter des TFZ, ging auf die wirtschaftlichen Aspekte ein und stellte sein Projektvorhaben vor. „Wir suchen Landwirte aus der Region, die Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen für uns produzieren“, so Wiesbeck. „Damit soll nicht nur das 1,3 MW-Heizwerk am Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing (KoNaRo) betrieben werden. Wir wollen damit auch die Qualität von KUP-Hackschnitzel als Brennstoff erforschen“, erklärt Wiesbeck. Für ein breites Versuchsspektrum sei es sogar erwünscht, dass die Hackschnitzel unterschiedliche Brennstoffqualitäten aufweisen, was sich unter anderem im Wassergehalt äußern würde. Sogar kleinere Teilmengen oder Proben von geernteten KUP-Feldern seien für die Wissenschaftler von Interesse.

Durch diese Kooperation ist die Abnahme der produzierten Hackschnitzel für die nächsten Jahre, mindestens aber für zwei Umtriebszeiten vertraglich gesichert. Die angebotenen Konditionen liegen dabei derzeit über dem aktuellen Preisindex, der von C.A.R.M.E.N. e.V. für KUP-Hackschnitzel veröffentlicht wird. Die erzielbaren Erlöse werden durch das Gewicht der Hackschnitzel und den Wassergehalt bestimmt. Mittels einer Preisgleitklausel wird auf schwankende Brennstoffpreise reagiert, um den Landwirten eine langfristige Sicherheit zu gewähren.

Neben der gesicherten Abnahme der Hackschnitzel bietet das TFZ seinen Kooperationspartnern auch eine fachliche Betreuung an. Dazu gehört eine Beratung vor Ort, die genau auf die Voraussetzungen am jeweiligen Standort abgestimmt ist. So soll langfristig die gewünschte Menge und Qualität der Hackschnitzel sichergestellt werden.